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“Tannöd”

Letzte Vorstellung am 3. März um 19:30 Uhr im DachTheater mit der Theatergruppe “Kulturbeutel. Ein Kriminalstück nach dem gleichnamigen Roman von Andrea Maria Schenkel (2006), Bühnenfassung von Maya Fanke und Doris Happl (2008): Wenn des Nachts der Wind über die Felder heult und die kahlen Äste an dunkle Fensterscheiben peitschen, erzählt man sich von der wilden Jagd, die unvorsichtige Wanderer am Schlafittchen packt und mit sich nimmt. Doch manchmal ist es nicht nur ein Wanderer, manchmal fällt eine ganze Familie dem Sog ihrer dunklen Geheimnisse zum Opfer – wie die Familie Danner, die den düsteren Mittelpunkt der neuen Theaterproduktion des Kulturbeutel Leipzig bildet. Ein Stück, das von den Zeugen jener unheilvollen Nacht erzählt wird, fesselnd, beklemmend und doch ganz nah und berührend.
Im 20. Jahr ihres Bestehens stellt die freie Theatergruppe Kulturbeutel Leipzig den wohl berühmtesten, bis heute ungeklärten Mordfall rund um den Einödhof Hinterkaifeck in den Mittelpunkt. 1922 wurden dort 6 Menschen brutal ermordet. Die Hintergründe der Tat sowie der Mörder konnten nie ermittelt werden. In ihrem Kriminalroman „Tannöd“ verlegt die Autorin Andrea Maria Schenkel den Mordfall in die 50er Jahre und ermittelte aus den originalen Zeugenaussagen ihre ganz eigene Antwort zu den möglichen Geschehnissen auf dem Einödhof. Maya Fanke und Doris Happl erarbeiteten aus dem Roman eine Bühnenfassung, die 2008 in Fürth ihre Deutschlandpremiere feierte.

Mit „Tannöd“ wagt sich der Kulturbeteutel Leipzig wieder an die Inszenierung eines modernen Theaterstücks. Bereits in den vergangene Jahren standen zeitgenössische Theaterautoren für die Winterprouktionen im Fokus: So brachte der Kulturbeutel 2015 Roland Schimmelpfennigs „Die Zwiefachen“, 2016 Steven Dietz’ „Straße der Hoffnung“ und 2017 Neil Simons „Der letzte Sommer“ auf die Theaterbühnen Leipzigs. Für 2018 stellt sicher Kulturbeutel Leipzig der Herausforderung, die unheimlichen Entwicklungen rund um den Tannöder Hof, erzählt aus der Zeugenperspektive, in eine geeignete Bildsprache zu übersetzen.

  • geschrieben am: 26. Februar 2018
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  • Kategorien:
    DachTheater