„Bach (1685-1750) hat 2 Frauen geheiratet, einmal hat er seine Cousine geheiratet und noch einmal eine andere Frau. Bach hat sehr viele Kinder bekommen. Viele sind nicht älter als 20 Jahre geworden, ein Kind ist sogar nur 1 Tag alt geworden. Da war Bach natürlich auch traurig.“ Das sind die wichtigsten Ereignisse im Leben Johann Sebastian Bachs aus dem Blickwinkel der siebenjährigen Clara. Mit Kindern und Jugendlichen wollen wir eine unkonventionelle Postkartenserie über Leipziger Persönlichkeiten künstlerisch wirkungsvoll gestalten. Dabei werden sich Heranwachsende mit Menschen verschiedener Herkunft, die in Leipzig leb(t)en und wirk(t)en, auseinandersetzen. Dabei steht das Engagement von Menschen für Kultur und Bildung, für Forschung oder gesellschaftlichen Fortschritt im Vordergrund. Beispiele für die Vergangenheit wären hier Namen wie Luise Otto Peters, Clara Schumann, Friederike Caroline Neuber, Franz Mehring, Karl Heine oder Tycho Brahe; aus der Neuzeit Wilhelm Wundt, Werner Heisenberg ,Christoph Wonneberger oder Kurt Masur. Aber wir wollen die Kinder und Jugendlichen auch ermutigen, unter den aktuellen Zeitgenossen nach „Persönlichkeiten“ Ausschau zu halten. Mit diesem Brückenschlag kann den jungen Leuten direkt bewusst werden, dass man zuerst „Handelnder seiner Zeit“ ist, etwas wagen und bewegen muss, bevor man zur Persönlichkeit wird.
Diese ausgewählten und von den Beteiligten mit eigenen Worten beschriebenen Menschen werden auf einzelnen Postkarten gestaltet – grafisch im Hochdruck (farbige Linolschnitte), dann digital bearbeitet und in einer Serie zu bspw. 16-20 „Leipziger Persönlichkeiten“ gedruckt und in einer Postkartenmappe gesammelt. Diese Postkarten können als Anregung für Kinder- und Jugendgruppen in Kursen, Kitas, Schulen und Museen genutzt werden, diese Serie mit anderen Beispielen weiterzuführen. Auf der Leipziger Buchmesse werden wir dieses Angebot als Mitmachangebot für alle Generationen ausprobieren und anstoßen. Natürlich können die Postkarten auch einzeln oder im Set erworben werden und der Erlös kann entweder für einen sinnvollen Zweck gespendet oder zur Eigenmittelfinanzierung herangezogen werden. Als Höhepunkt zum Ende des Festjahres werden die Grafiken und Texte zu einer gemeinsamen Ausstellung zusammengetragen – hierfür wird das Stadtgeschichtliche Museum als Partner gewonnen und die Galerie für Holzschnitt und Hochdruck im Leipziger Tapetenwerk.