am 14. März um 19 Uhr im Café Yellow: Der im Mitteldeutschen Verlag erschienene Roman “Grund genug zu gehen” von Dieter Bub ist eine erschütternde Abrechnung mit dem Mythos des glücklichen Alterns. Dabei scheut der Autor auch das Thema Selbstbestimmung und sogar Freitod nicht. Dieter Bub (*1938) war 1979–1983 Korrespondent des Magazins stern in Ostberlin; er ist heute Journalist, Publizist, Filmemacher und Produzent verschiedener TV-Dokumentationen für NDR und MDR zur deutschen Zeitgeschichte. Mit “Grund genug zu gehen” war er Ende November zu Gast in der Fernsehsendung “Fröhlich lesen”, die im Rahmen der ARD-Themenwoche “Leben mit dem Tod” ausgestrahlt wurde.
Bub ist ein charismatischer Autor und Zeitzeuge, der einerseits vor Tabuthemen nicht zurückschreckt, sie andererseits aber ruhig und einfühlsam angeht. Uns allen ist bewusst, dass das kein Thema für die Massen ist, denken aber, dass eine solche Lesung – ebenso wie die erwähnte ARD-Themenwoche – zum Nachdenken anregen und wertvolle Denkanstöße liefern kann.
Wovon genau handelt das Buch? Weil Phillipp ein ebenso scharfer wie unerbittlicher Beobachter der Vergreisung in seiner Umgebung ist, findet er kurz vor seinem achtzigsten Geburtstag zunehmend diese Symptome auch bei sich. Die Angst, er könne den Zeitpunkt verpassen, rechtzeitig aus dem Leben zu gehen, treibt ihn um. Ein Suizid ist für ihn das kleinere Übel, als wenn er sein Menschsein verliert und anderen zur Last fällt. Aber den rechten Moment zu finden ist schwer. Schließlich geht es ja noch – irgendwie. Doch eines Tages verschwindet er.
(Eintritt frei)