versammelte am 12. Oktober vier Musiker der unterschiedlichsten Stilrichtungen, eine Musikwissenschaftlerin und vier MusikhörerInnen zum Diskurs über eine der schönsten und wichtigsten “nebensachen” der Welt. Ausgehend von der Frage, welche Musik machen und hören wir stellten sich die Teilnehmenden ihre musikalische Sozialisation vor.
Anhand von Musikbeispielen wurde dann unter anderem über folgende Thesen diskutiert:
Ohne Musik ist das Leben ein Irrtum (Hans)
“Musik hat immer etwas mit Gefühl und Haltung zu tun” (Michael)
“Mein Interesse gilt psychologischen und soziologischen Prozessen” (Franziska)
“Auf der Bühne zu stehen ist das beste Gefühl (Gery)
“Popmusik ist ein demokratischer Ansatz” (Stefan)
Erlebnis eines reinen Klanges ist nicht reproduzierbar Torsten)
“Der Mix als Chance etwas neues zu kreieren” (Mathias)
“Beim Arbeiten und Autofahren höre ich gerne Musik” (Helene)
“Höre vieles zwischen Klassik und Electronic; nur Country ist langweilig” (Ulrike)
Einen breiten Raum nahm auch die Diskussion über Rezeptionsbedingungen von Musik, die Übermacht von Konservenmusik gegenüber dem Konzerterlebnis durch ihre ständige elektronische Verfügbarkeit und den zunehmenden Mangel an Aufmerksamkeit und musikalischer Bildung ein.
Dazu passend ein Zitat aus “Alte Meister”, Thomas Bernhards Komödie von 1988:
“Das Musikhören ist nichts Außergewöhnliches mehr, überall hören Sie heute Musik, gleich wo Sie sich aufhalten, Sie sind geradezu gezwungen, Musik zu hören, in jedem Kaufhaus, in jeder Arztordination, auf jeder Straße, Sie können der Musik heute gar nicht mehr entkommen… In unserer Zeit ist die totale Musik ausgebrochen , überall zwischen Nordpol und Südpol müssen Sie sie hören, ob in der Stadt oder auf dem Land, auf dem Meer oder in der Wüste… Die Menschen werden tagtäglich mit Musik vollgestopft schon so lange, dass sie längst jeder Gefühl für Musik verloren haben.”