Im Haus Steinstraße erleben Besucher vom 16. bis 20. September arabische Kultur auf vielfältige Art und Weise
Das arabische Kulturentreffen im Rahmen des soziokulturellen Jahresprojektes Bereicherung beginnt am Mittwoch, den 16. September um 20 Uhr mit der Dia-Visionsschau Nordafrika Perlen in der Sahara. Die Photoausstellung Arabische Impressionen wird am Freitag ab 19 Uhr zusammen mit einem Fastenbrechen und dem Arabisch-Deutschem Kulturhaus im Café Yellow eröffnet. Zu sehen sind Photographien, die Einblicke in das Leben und die Kultur muslimischer Länder geben.
Ab 20 Uhr folgt eine Lesung mit Literatur aus dem arabischen Raum vor und ab 21 Uhr singt Nedal Mahmoud und spielt auf seine Laute. Zum Abschluss des Abends wird um 22 Uhr der Film “Das Schicksal” von Youssef Chahine gezeigt.
Am Sonnabend, den 19. September kann die ganze Familie arabische Kultur erleben.
Der Nachmittag stimmt im Café Yellow ab 14 Uhr mit Musik, arabischem Tee und Süßigkeiten auf die exotische Kultur ein. Von 15 bis 18 Uhr können die großen und kleinen Besucher verschiedene Workshops besuchen und dabei arabische Kalligraphie erlernen, arabisch Kochen, marokkanische Keramik anfertigen, Bauchtanz ausprobieren und Kettenanhänger mit orientalische Mustern und eigenem arabischen Namen herstellen. Die Kinder werden kleine Teppiche filzen und Textildruck mit altägyptischen Hieroglyphen anfertigen.
Für Kinder lesen ab 17 Uhr der 10-jährige Habib und sein Bruder Amir gemeinsam mit ihrem Vater Tahar ben Jelloun aus dem Buch “Papa, was ist der Islam?”. Beim gemeinsamem Abendessen ab 18 Uhr wird El Hakawati Mustafa Salame Geschichten von den Geschehnissen der Welt erzählen.
Was deutsche Frauen im fernen Libanon erlebten, davon wird von Anja Wukasch ab 19 Uhr den Besuchern vorlesen. Ab 20 Uhr werden die Zuschauer nach einer Darbietung auf der Laute in die Welt des orientalischen Bauchtanzes entführt. Und wer dann immer noch neugierig auf arabische Kultur ist, kann sich zum Abendausklang den Film “Lemontree” von Eran Riklis ansehen.
Der Sonntag Vormittag ist besonders den Familien mit Kindern gewidmet.
Das Theatersück “Was der Südwind erzählt” mit der Theatergruppe “Elfenreigen und Zwergenflug” handelt von einem Geschichtenerzähler, dem eine bösen Fee die Stimme weggenommen hat. Erst, wenn ihm fünf Freunde ein Geschenk machen, erhält er seine Stimme zurück.
Zum Abschluss des Sonntag Vormittags wird ab 11 Uhr Walt Disneys Meisterwerk, der spektakuläre Abenteuer-Zeichentrickfilm Aladdin gezeigt.
Eingenommene Spenden werden zur Unterstützung einer Schule in Dschenin verwendet.
Kulturtreffen Arabien vom 16. bis 20. September 2009
Mittwoch 16. September
20 Uhr “Nordafrika- Perlen der Sahara” Dia- Visionsschau mit Erika und Werner Marx
Freitag 18. September 2009
19 Uhr Ausstellungseröffnung Arabische Impressionen und Fastenbrechen mit dem Arabisch-Deutschen Kulturhaus
20 Uhr “Arabische Literatur” – Lesung mit SchriftstellerInnen aus dem arabischen Raum
21 Uhr “Laute und Gesang” – Livemusik mit Nedal Mahmoud
22 Uh “Das Schicksal” Ein Film von Youssef Chahine
Samstag 19. September 2009
14 Uhr Arabischer Tee, Süßigkeiten und Musik im Café Yellow
15-18 Uhr Workshops: Kalligraphie, Bauchtanz, Keramik, Kettenanhänger, Textildruck
15-17 Uhr Workshops für Kinder: Kleine Teppiche filzen, Textildruck nach altägyptischen Hieroglyphen
17 Uhr “Papa, was ist der Islam” Lesung
18 Uhr “Abendessen mit Geschichtenerzähler” mit El Hakawati Mustafa Salame
19 Uhr “Das Leben in der Ferne – deutsche Frauen im Libanon” Lesung von Anja Wukasch
20 Uhr “Bauchtanz & Oud”
21 Uhr “Lemontree” Ein Film von Eran Riklis (ISR/ D/ F 2008)
Sonntag 20. September 2009
10 Uhr “Was der Südwind erzählt” mit der Theatergruppe “Elfenreigen und Zwergenflug”
11 Uhr “Aladdin” Trickfilm (USA 1992)
Gemeinschaftsveranstaltung des Haus Steinstraße e. V. und des Arabisch-Deutschen Kulturhauses e. V. gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.
Ausführliche Zusatzinfos:
Dieses dritte Kulturentreffen wendet sich der arabischen Welt zu; einem Gebiet welches geographisch von Marokko bis zum Irak und von Syrien bis zum Jemen reicht. Die politisch- wirtschaftliche, kulturelle und religiöse Bedeutung dieser Länder erstreckt sich jedoch weit über diese Territorien hinaus. Zum einen stehen sie im Fokus geostrategischen Interesses auf Grund ihres Reichtums an fossilen Energieträgern. Zum anderen sind sie Entstehungs- und erstes Verbreitungsgebiet einer bedeutenden Religion, des Islam.
Als im christlichen Europa religiöse Intoleranz und kulturelle Enge herrschten, bewahrten arabische Gelehrte in einem goldenen Zeitalter der Offenheit die philosophischen Werke der Antike vor der Vergessenheit und ermöglichten somit die durch Renaissance und Aufklärung sowie industrielle Revolution beschleunigte Entwicklung Europas. Weitere bedeutende kulturelle und architektonische Leistungen rund um die Welt vom spanischen Cordoba bis zum indischen Taj Mahal, von der Kalligraphie und Ornamentik, der Fliesen- und Teppichkunst, der Gartenarchitektur und dem Wasserbau verweisen auf bedeutende Beiträge arabischer Künstler, Handwerker und Wissenschaftler zum Kulturerbe der Menschheit.
Daran zu erinnern scheint uns nötig in einer Zeit, in der z.B. die Europäische Union sich nur zu ihren christlich jüdischen Wurzeln bekennen will und andererseits die islamische Welt oft pauschal als Hort des Fundamentalismus und Terrorismus abgestempelt wird.
Mittwoch 16. September 20 Uhr: Nordafrika Perlen in der Sahara
Dia-Visionsschau von und mit Erika und Werner Marx
Nur wenige Flugstunden von Deutschland entfernt eröffnet sich dem Europäer ein Märchen aus 1001 Nacht – Marokko. Begrenzt vom Atlantik, den wilden Bergen des Atlas und den unendlichen Weiten der Sahara, beherbergt dieses Land alte Kulturen von unschätzbarem Wert aus vergangenen Jahrhunderten.
Begeben Sie sich mit den Autoren auf die Suche nach diesen Perlen bis hinein in die Zentralsahara. Erleben Sie unter anderem die Küstenstädte Casablanca und Essouira am Atlantik und die wilden Schönheiten des Atlasgebirges.
Lassen Sie sich von den alten Königsstädten Fes, Marrakesch und Rabat, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, verzaubern und entdecken Sie alte Berberkulturen und Oasen entlang der berühmten Straße der Kasbahs. Weiter östlich, jenseits der algerischen Grenze, erwarten Sie auf libyscher Seite Leptis Magna, die best erhaltene römische Stadt auf dem nordafrikanischen Kontinent und alte Karawanenstädte, die noch vor 100 Jahren als Drehscheibe für den Sklavenhandel dienten.
Am wohl faszinierendsten aber sind die größten Sandmeere der Zentralsahara. Inmitten des Wüstenmeeres befinden sich Oasen der Sinne, wie sie nirgendwo sonst auf der Welt mehr zu finden sind: Die tiefblauen Mandaraseen, umringt von Palmen und 200 m hohen Dünen. Erleben Sie, wie die Tuareg, die Söhne der Wüste, die Besucher durch den unendlichen Wüstenozean führen, und lassen Sie sich mit den Autoren auf einer Wüstenexpedition zu endlosen Horizonten treiben.
Freitag 18. September
19 Uhr Ausstellungseröffnung Arabische Impressionen und Fastenbrechen
Gezeigt werden Photographien die versuchen einen Einblick in das Leben und die Kultur muslimischer Länder von Nordafrika bis Pakistan zu geben.
Im Sinn der Tradition um das Fastenbrechen der islamischen Welt nach dem Ramadan laden wir, in Zusammenarbeit mit dem Arabisch Deutschen Kulturhaus, zum gemeinsamen Abendessen mit Spezialitäten der arabischen Küche ein.
20 Uhr arabische Literatur gelesen von SchriftstellerInnen aus dem arabischen Raum
Die Schönheit der arabischen Literatur liegt in ihrer malerischen Bildhaftigkeit, ihrer ausdrucksstarken Symbolik und der Fähigkeit, trotz tausendfacher Umschreibungen den Kern menschlicher Gefühle darzustellen. Es scheint als würde das geschriebene Wort vor den Augen des Lesers lebendig. Die Melodie der arabischen Sprache wird in dieser Lesung die Zuhörer in seinen Bann ziehen. Die ins Deutsche gebrachte Übersetzung erzählt von Lebensweisheiten, Emotionen und Träumen.
21 Uhr العود Livemusik – Laute und Gesang mit Nedal Mahmoud
Die Saiten der arabischen Oud mögen für die Ohren der europäischen Zuhörer anfänglich ungewohnt klingen, und doch vereinen sich die Töne schnell zu einem harmonischen Zusammenspiel und spiegeln die Sehnsucht und Kraft menschlicher Wünsche wider. Nedal Mahmoud schenkt diesem Instrument Leben und singt Lieder und Balladen, die von Hoffnung, Toleranz, Liebe und dem Eintreten wider das Vergessen erzählen.
22 Uhr Kino Das Schicksal von Youssef Chahine (F/ Ägypten 1997)
Am Hof des Kalifen im andalusischen Cordoba des 12. Jahrhunderts blühen Kunst und Lebensfreude. Doch eine fanatische Sekte greift nach der Macht und stiftet den Kalifen dazu an, die aufklärerischen Schriften seines Freundes Averroes – Ibn Ruschd zu verbrennen.
Youssef Chahines Hommage an den großen Aristoteles-Vermittler Ibn Ruschd ist als Manifest gegen den Fundamentalismus von brennender Aktualität.
“Das Schicksal” ist alles in einem: historisches Fresko, musikalische Komödie, arabische Märchen und universales Epos. Beherzte Männer, leidenschaftliche Jünglinge und starke Frauen kämpfen für die Freiheit des Denkens und die zeitlose Botschaft des Averroes: dass Offenbarung und Vernunft sich nicht widersprechen, sondern ergänzen.
Samstag 19. September
14 Uhr االسكر والشاى arabischer Tee, Süßigkeiten und Musik im Café Yellow
Workshops (jeweils 15 18 Uhr)– Einführung in die Kunst der arabischen Kalligraphie
– arabisch Kochen
– Bauchtanz
– kleine Wunderlampen aus Keramik fertigen
– Kettenanhänger aus Speckstein mit orientalischen Mustern und dem eigenen Namen in Arabisch kreieren
Workshops für Kinder (jeweils 15 17 Uhr)– kleine Teppiche filzen
– Textildruck nach altägyptischen Hieroglyphen
17 Uhr Lesung Papa, was ist der Islam?
Einfühlsam widmet sich Tahar ben Jelloun der Frage um die Religion und die Geschichte des Islam, ohne jedoch dabei missionarisch ein Heldenbild zu entwickeln. So erschuf er ein Plädoyer für Rücksicht und Verständigung. Ebenso kritisch wie der Autor Fremdenfeindlichkeit und Antiislamismus beleuchtet, geht er auf fanatische Intoleranz und die Menschenwürde verachtenden Theorien einiger angeblich religiöser Eiferer ein. Gemeinsam mit ihrem Vater lesen der 10 jährige Habib und sein Bruder Amir aus diesem Buch.
18 Uhr gemeinsames Abendessen mit El Hakawati Mustafa Salame
Die Tradition des Hakawati liegt in den Anfängen der arabischen Kultur. Die Geschichtenerzähler zogen durch Wüsten und Gebirge, durch Säädte, Dörfer und Oasen und erzählten von den Geschehnissen der Welt. Auch heute noch ist es der Hakawati, der in so manchen Caféhäusern des Orients Geschichten von längst vergangenen Tagen lebendig werden lassen. Gemeinsam wollen wir speisen und diesen Geschichten lauschen.
19 Uhr Lesung Das Leben in der Ferne deutsche Frauen im Libanon von Anja Wukasch
Manche sind bereits in den späten 40er Jahren hierher ausgewandert, andere danach, noch in Bürgerkriegszeiten, und trotz der harten Umstände verließen sie das Land nicht wieder. Warum?
Oft hing es mit einem Mann zusammen, manche kamen in erschreckend arme oder auch strenge Verhältnisse, andere führten ein High-Society-Leben, scheinbar wie im Märchen. In Interviews mit diesen Frauen erschließt sich ein Kaleidoskop von Lebenswegen, das einmal mehr deutlich werden lässt, dass unser noch immer vorurteilsbeladenes Bild vom Leben der Frau im Orient nicht stimmt. Die Lesung stellt einen Auszug aus den sich in der Überarbeitung befindlichen Protokollen dar.
20 Uhr Laute und orientalischer Bauchtanz
Der Orientalische Tanz bezieht sich auf eine Tanzform, die ihren Ursprung in Ägypten hat, und bezeichnet den dortigen Solotanz der Frauen. In Ägypten hatte der Tanz von jeher einen hohen Stellenwert bei allen festlichen Gelegenheiten. Fremde und Reisende waren seit Jahrhunderten von diesem Tanz fasziniert und berichteten in ihren Briefen, Reisebeschreibungen und Büchern darüber. Nach einer musikalischen Darbietung auf der Laute werden die Zuschauer in die Welt des orientalischen Tanzen entführt werden.
21 Uhr Kino: Lemontree von Eran Riklis (I/ D/ F 2008)Die Witwe Salma Zidane lebt am Rande der Westbank und pflegt den Zitronenhain ihres verstorbenen Vaters. Gegenüber zieht der israelische Verteidigungsminister Israel Navon mit seiner Frau Mira in ein neues Haus. Die Palästinenserin Salma und ihr Zitronenhain werden plötzlich zu einer Gefahr für die Sicherheit des Ministers. Ein Zaun wird gezogen, ein Beobachtungsturm wird aufgestellt und das israelische Militär beschließt, den Zitronenhain gegen eine Entschädigung zu enteignen. Salma sucht Hilfe in der palästinensischen Gemeinde, doch ohne Erfolg. Erst der Rechtsanwalt Ziad Daud nimmt sich des Falles an. Gemeinsam ziehen sie vor Gericht und gehen bis zum Obersten Israelischen Gerichtshof. Sogar durch Mira, die Ehefrau des Verteidigungsministers erfährt Salma Unterstützung. Die beiden Frauen können sich zwar nicht näher kommen, doch spürt Mira Sympathie für die kämpferische Frau auf der anderen Seite des Zaunes.
Sonntag 20. September
10 Uhr Theatervorstellung Was der Südwind erzählt
Dem Geschichtenerzähler Salim wurde von einer Fee die Stimme genommen, und erst wenn fünf Freunde sich finden, um ihm ein Geschenk zu machen, werden Menschen und Tiere wieder seinen Erzählungen lauschen können.
Als der Skorpion, die Spinne und die Schildkröte dies erfahren, machen sie sich sofort auf den Weg um Salim zu helfen. Gemeinsam mit ihnen treffen auch die Beduinenmädchen Amira und Aischa ein und eine seltsame Geschichte beginnt.
11 Uhr Kino Aladdin (USA 1992)
Walt Disneys Meisterwerk Aladdin ist das spektakulärste Zeichentrick-Abenteuer aller Zeiten! Dieses sensationelle Feuerwerk an Humor, Nervenkitzel und Romantik nimmt Dich mit auf eine rasante Reise durch das Reich der Phantasie. Komm in Aladdins Welt und begegne dort Dschinni, dem witzigsten und quirligsten Lampengeist der Filmgeschichte. Drei Wünsche kann er Aladdin erfüllen. Aber um das Herz der selbstbewußten Prinzessin Jasmin zu gewinnen und den machtgierigen Großwesir Dschafar zu überlisten, muß Aladdin lernen, er selbst zu sein. Und das steht nicht in Dschinnis Macht …
Eine Gemeinschaftsveranstaltung des Haus Steinstraße e.V. und des Arabisch Deutschen Kulturhauses e.V., gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.
Eingenommene Spenden werden zur Unterstützung einer Schule in Dschenin verwendet.